Besuch bei Ramón und Vina

Heute möchte ich Euch gerne noch mitnehmen zu zwei wundervollen Menschen, welche ein Erbe der Benahoaritas in die Welt tragen: Ramón Barreto Leal und Vina Cabrera. Diese wollte ich vor meiner Abreise unbedingt noch kennen lernen da sie sich der originalgetreuer Reproduktion schwarzer Keramik der Benahoaritas widmen und ein kleines Museum führen. Ich müsse nach einem Schild mit Namen „el Molino“ Ausschau halten denn die Ausstellung der Exponate sei in einer alten Gofio Mühle untergebracht welche nun ein Museum ist. Ihr Anwesen würde in Monte de Pueblo liegen, eingebettet in einem wunderschön angelegten Garten von Vina. Diese beiden Menschen und ihr Lebenswerk würde ich gerne noch kennenlernen, Ihr auch? Dann kommt mit ins el Molino ❤ 

nach Monte de Pueblo:


Die Türe in die Werkstatt/Museum steht offen :

drinnen war Herr Ramón gerade dabei etwas zu dokumentieren:

Er legte alles beiseite und empfing mich herzlich, fragte woher ich komme und was mich interessiere. So erzähle ich, dass ich aus Deutschland bin und mich für die Insel, den Vulkanismus, die Natur, das Leben der Einwohner und der Benahoaritas interessiere. „An was er gerade arbeitet?“ wollte ich wissen. „Er dokumentiere alles“ erzählte er. 

Ich schaute mich etwas um und fragte  „Ob es denn gravierende Unterschiede zwischen der Keramik aus Garafia und der aus Mazo gäbe? „-  „Oha ja!“ erzählte er begeistert und führte mich an ein Regal mit Gefäßen. Diese Art hier stammt aus Mazo Tigalate:

Diese aus einem Ortsteil von Garafia :

Die regionalen Unterschiede sind deutlich erkennbar:

„Überall auf der Insel hat er Exponate und Scherben gefunden.“ erzählte er. „Eines Tages sei er auf die Idee gekommen aus den Fundstücken Replike herstellen. Hierfür fertige er Zeichnungen an und übertragt sie später auf den weichen Ton, welcher selbstverständlich von der Insel stammt.  Er möchte so nah wie möglich am Original sein. Daher verwende er auch keine Töpferscheibe da diese von den Benahoaritas auch nicht verwendet wurde. Manchmal würde er viele Tage an einem Exponat dran sein, da braucht seine Frau viel Geduld mit ihm.“ sagte er lachend. Ich durfte die Werkzeuge anfassen mit welchen er arbeitet, sie waren sorgsam in Schalen untergebracht. „Früher hat man Knochen verwendet. Damit wurden die Muster hinein geritzt.“ Durch einen Aufstrich mit Öl welche er nicht genauer benannte erhalten sie die gleiche schwarze Farbe wie die in Erdgruben gebrannten Originale. Draußen im Garten:

steht ein gemauerter Ofen, in dem er bei einer niedrigen Temperatur von 500-600 Grad brennt:

Ich wollte noch wissen ob er die Erdbeben und den Ausbruch des Teneguía erlebt hat. Er antwortete er sei 1970 gerade aus Venezuela gekommen und habe die Mühe gekauft,  alle seien erleichtert gewesen als die Erdbeben VORBEI waren. Man traf sich vor Ort gern für ein Picknick um den neuen Vulkan zu beobachten. Im Souvenirladen den seine Frau betreibt gäbe es Postkarten.  Während ich noch hoch ins Museum dufte wo es wirklich allerhand zu sehen gab, ein ganzes Sammelsurium was da zusammengetragen und liebevoll beschriftet wurde:

  

arbeitete der fleißige Herr Ramón schon wieder konzentriert an seinen Aufzeichnungen:

So spazierte ich durch den gepflegt angelegten Garten von Vina:

unterhalb des Gartens befindet sich besagter Souvenirladen in diesem Gebäude:

Hier findet man viele schöne Dinge wie seltene Postkarten, Kleidung, Schmuck, Keramik:

und natürlich die wunderschönen Exponate von Herrn Ramón:

Vina wollte gerade schließen, doch ich durfte alles noch in Ruhe anschauen und mich für ein gewebtes Tuch, eine Postkarte vom Feuer speienden Vulkans Teneguia, Vulkanschmuck sowie eine kleine Schüssel aus Tigalate entscheiden , da ich da auch untergebracht war. Aus Garafia war leider nichts in meiner Größe dabei, sonst hätte ich auf jeden Fall auch noch eine der mich sehr ansprechenden Schüsseln mitgekommen. Lustig fand ich, dass sie nicht gerade steht meine Schüssel. Sie ist wie viele unten rund statt flach. Eine Weile rätselte ich darüber… „So dass sie auch gut im Sand stehen kann, es gab ja keine Tische.“ 🙂

Bei jedem Windhauch wehte ein wunderbarer Duft herein…

Davor hatte ich bereits an diese hier meine Nase gehalten:

…die immense Größe mancher Pflanzen bestaunt…

..all die schönen Treppen und liebevollen Details bewundert…

…eine ganze Zeit unter den Bäumen verweilt…

doch dieser spezielle Duft, welcher über dem gesamten Garten lag offenbarte sich mir noch nicht. Ich frage daher Vina,  ob sie mir die Blume zeigen könne welche so wunderbar dufte. Sie ging mit mir hinaus und zeigte auf eine Blume welche im Mandelbaum rankte:

es müsste Duftbilder geben und wenn Ihr am Bild reibt sollte sich ihr Duft übermitteln können, darf ich vorstellen was hier so gut duftet, ihr Name ist Jasmina:

Auf meinen wohl etwas sehr verklärten Gesichtsausdruck und Gemurmel „que lindo, que lindo“, „wie schön, wie schön“ schaute sie mich noch verwunderter an. Für sie war es ganz selbstverständlich dass im Februar so viele schöne Blumen in ihrem Garten blühen:

Oben am Wohnhaus

blühten gerade diese Protea:

Platz für einen Gemüsegarten und Obstbäume wie z.B. dieser Papaya Baum,  welcher gerade Früchte trägt ist auch da. Schaut mal sooo WOW:

Doch damit nicht genug denn ein Schwimmbad gäbe es auch… aber ich soll nicht zu genau hinschauen denn da fehlen noch die Blumen in den Kästen, es ist einfach „que frio“ , so kalt“ 🙂

 .

OmG !!! … hat man für all´ das noch Worte … SOO SCHÖN !!!