Schätze aus der Natur im April: japanischer Knöterich

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Da kommt er!
 Wirft Luftlappen ins Gesicht
drückt Sonne auf den Rücken
lacht überlaut
wickelt den Park in grünen Taft
zerreißt ihn wieder stellenweise
pufft die Kinder
spielt mit den Röcken erschreckter Gouvernanten
drückt alle Regenhebel
macht los die Nordhunde von den Ketten und lässt sie laufen nach Windlust

Ein toller Geselle
eine Art Eulenspiegel
auch gangsterhafte Gesten hat er
(jaja mein Lieber du
machst es uns nicht leicht
dich liebzuhaben)

und doch und doch
im großen und ganzen
ein prächtiger Kerl
dieser April. ☺

(Aus: Rose Ausländer – Wir pflanzen Zedern.)

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♥ Dieses Jahr wartet der April ja mega auf ♥ Meine geliebten Äpfelbäume öffnen gerade die ersten Blüten:

Unter der Obstwiese sowie im Waldgarten erscheinen dieses Jahr besonders viele feine Wildkräuter und ich erfreue mich an köstlichem Wildkräuter-April Salat, was habe ich ihn vermisst!

Erst kam das Scharbockskraut und der Gundermann, dann der Bärlauch, die Vogelmiere, das feine Wiesenschaumkraut, der Giersch… und nun spießt der japanische Knöterich. Was habe ich versucht ihn loszuwerden – vergeblich! Er lässt sich nicht verdrängen, breitet sich sogar immer mehr aus. Er gilt als „invasiver Neophyt“ was irgendwie gefährlich klingt und seinem Wesen nicht gerecht wird. Seit einigen Jahren sieht man ihn immer zahlreicher an feuchten Stellen und bevorzugt an Flussufern wachsen, denn es genügt schon, wenn ein kleines Wurzelstück den Fluss hinunter treibt. Wo er anlandet breitet er sich schnell aus. Seine herzförmigen Blätter sind wunderschön anzusehen und seine cremeweißen Blüten ein Nektarparadies für Bienen und Hummeln. Doch rasant schnell verdrängt er heimische Pflanzen, was also tun? Sich über seine Anwesenheit & Präsenz ärgern? Ihn bekämpfen oder genauer anschauen warum er da ist, ob er ein Schatz ist der gehoben werden möchte?

Denn der japanische Knöterich weist auch viele gute Eigenschaften auf: er hilft belastete Erde reinigen und gilt in China als eine sehr wirkungsvolle, alte Heilpflanze. In Japan werden die jungen Sprossen geerntet, wenn sie eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht haben. In diesem Stadium sind sie noch sehr zart. Vom Geschmack erinnern die Sprossen an Rhabarber und weisen viele wunderbare Inhaltsstoffe auf wie zum. B. den höchsten Gehalt an Resveratrol welcher Wirkungen bei Wachstumshemmung von Krebszellen, Schutz vor Herzerkrankungen und Gedächtnissverbesserung bei beginnendem Alzheimer zugesprochen werden. (Der Stoff ist laut Dim-Hie-Trie auch in den oberirdischen Teilen und hauptsächlich in der Wurzel zu finden.) Im Blatt und Trieb befindet sich wie beim Rhabarber auch Oxalsäure. Daher esse ich ihn,jedoch nur in Maßen. Man kann die jungen Blattspitzen pikant oder süß zubereiten. Seine Schale lässt sich, wie beim Rhabarber auch, ganz leicht abziehen:

In feine Stücke geschnitten, mit etwas Vanillemark und Zitronensaft beträufelt in ein Küchlein aus Rührteig-KÖSTLICH! Sehr fein fand ich die Sprossen samt Blatt und Schale:

pur und roh mit Kokosdrink gemixt als Smoothie:

Denn…was immer wieder kommt, sich nicht verdrängen lässt ist ein ZEIGER & möchte auf etwas deuten. In seinem Falle ein äußerst hartnäckiger. ☺ Ich habe beschlossen mich nicht über ihn zu ärgern wenn er spießt wo ich ihn nicht wollte sondern ihn einfach mal zu essen. Die beste Erntezeit für den Japanischen Knöterich ist JETZT, wenn er ca. 20 cm erreicht hat. Das Beste daran ist: wer ihn jetzt erntet kann sich immer wieder über zarte neue Triebspitzen freuen und etwas damit kreieren. Was sind Eure Erfahrungen mit dem japanischen Knöterich? Habt Ihr auch schon einmal etwas Feines mit ihm gezaubert? Hinterlässt mir gerne einen Kommentar!

Herzliche Grüße Sian

 

 

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