Die Reise beginnt

Mittwoch, den 20. April

Noch für eine Stunde ins Bett fallen…dann aufstehen. “Mein” Hauszwerg Geramain schaut mich an. Er hat seinen weiblichen Anteil gezeigt und das kleine Naturwesenbaby, das vor einigen Tagen zurückkam bei sich persönlich aufgenommen. Das Kleine gähnt. Uah, gut geschlafen? Ja, danke der Nachfrage. Dim-Hie-Trie, schon seid TAGEN auf gepacktem Koffer sitzend schaut erwartungsfroh. Dim-Hie-Trie, so feinstofflich wie er ist kommt selbstverständlich mit, aber die beidem im Filz auch? Hm, was wenn sie am Flughafen bei der Kontrolle…oder “abhanden” kommen…? Aber echt hier lassen…? Schnell einpacken und dann Richtung Freiburger Bahnhof. “Juhu, wir dürfen MIT !!!” Psst…. 10.00 Abfahrt, Gepäck verstauen und schon rollt der Zug los. Stephan Lunaris winken, autsch. Mir ist mehr als nur etwas klamm zumute. Ob das alles gut geht….? Geramain und das Baby freuen sich und schauen aus dem fahrenden Zug. In Offenburg steigt ein älterer, sehr sympathischer Herr ein. Sein Platz ist neben unserem. Auf der Weiterfahrt schreibe ich noch meinen Eltern eine Mail. In Baden-Baden wurde ich geboren. Wir fahren daran vorbei. Am Bahnsteig kann ich den Namen lesen. Erinnerungen steigen hoch. Ich schaue in die Weite der Landschaft. Hier bin ich aufgewachsen…. Ich schicke liebevolle Gedanken hinaus. Die Landschaft rast vorbei. Schnell fährt der Zug Richtung Frankfurt. Dort werde ich auf Guido und Tanja treffen. Silke schreibt eine Mail. Sie wandert gerade von Haslach nach Freiburg und schickt mir gleich dazu noch ein Bild mit. Ein Waldweg inmitten von Bäumen. Ein Blätterdach. Die Sonne scheint sanft durch die Blätter. Glitzerlicht. Oh ist das schön. Ich freue mich sehr über ihre Nachricht und über das Bild. Ich spüre die lieben Gedanken, das “an mich denken”, die Kühle im Wald, das sanfte Moos, die Stille….Zwischenstopp in Mannheim. Ich denke an meine Schulfreundin Susanne. Hier hat sie mal eine Zeitlang gewohnt. Ich denke an unsere gegenseitigen Besuche: Schwarzwald-Mannheim. Mannheim-Schwarzwald. Ich denke an Fabriken, an Uferspaziergänge und Bergbesteigungen. Wie unterschiedlich! Geramain und das Kleine trällern im Chor Grüße und bewundern den Bahnhof.

12.06 Einfahrt nach Frankfurt. Wie kann man sich nur so ausbreiten! Ich packe alles zusammen. Der Herr fragt mich freundlich und interessiert, wo es denn hingehen wird…? Nach Indien. Oh, Indien? Ja wie schön! Wohin denn genau? Nach Bangalore. “Na so was, vor haargenau einem Jahr war er auch in Bangalore! Also welch´ ein Zufall!” erfreut er sich. Es sei unwahrscheinlich heiß gewesen dort, so um diese Zeit. SEHR heiß. Er wünscht mir alles Liebe. Ich steige aus. Tanja und Guido zu finden ist ganz leicht. Ein gutes Zeichen. Es ist schön, dass Tanja mitgekommen ist. Ich freue mich sehr sie wieder zu sehen. Sie hat ihr Haar zusammengebunden. Es sieht super aus. Guido trägt einen Strohhut. Es sieht verry britisch aus.

Wir gehen zusammen ein Stück. Nehmen einen von den Rollwagen für unser Gepäck. Guido schiebt. An eine der Rolltreppen bleiben wir stehen. Hm….DA runterfahren….? Ob das geht….? Sogleich kommt jemand und zeigt, wie das geht. Fährt gleich die ganze Rolltreppe mit runter. Wie freundlich! Er wünscht uns lachend eine gute Reise. Dann heißt es….Laufen, laufen, laufen. Wo ist das Gate? Welches Gate war das nochmal gleich? Immer weiter laufen. Hoch zur Schwebebahn. Hier ist der Zeitpunkt, wo sich auch Tanja verabschiedet. Wir steigen ein, die Tür schließt sich. Tanja steht am Bahnsteig und winkt.