„Ananda.“ sagt Sai Baba. „Was ist mit ihr?“-„Es bedeutet Glückseeligkeit.- Und Glückseeligkeit nährt den Weg nach Brahman.“ Ich versuche zu verstehen. Unter dem Blütendach ist es angenehm kühl. Jeder, der uns entgegenkommt oder an uns vorrüber geht lächelt. Viele sprechen uns an. Das ist sehr ungewohnt. Man lächelt, frägt an für ein Foto, streckt uns dafür vertrauensvoll die eigene Kamera entgegen. Mit welch einer Selbstverständichkeit! Dann hinstehen, ernst schauen und das Bild machen. Danach gespannt warten, das Bild anschauen. Helle Freude, Lachen über das ganze Gesicht, während die Augen Lichtpunkte sprühen. Freude darüber, dass man sich getraut hat uns anzusprechen. Das Licht in den Augen ist voller Lebendigkeit. Diese Freude fühlen erzeugt ein Gefühl des Glücks. Das meint Sai Baba? Man fühlt sich angenommen? Ein schönes Gefühl und sicher so alt wie dieses Gestein, das es hier in Lalbagh gibt, Jahrmillionen altes Gestein. Da möchte ich hin. Sitzen, verweilen, spüren. Auch einen See sowie 1000 verschiedenen Pflanzenarten und Bäume aus vielen Teilen der Erde soll es hier geben. Ah, das alles gerade LIVE spüren, wie schön, ich bin ja sooooooo glücklich. „…doch Glück auszuhalten gelingt vielen noch nicht. Energie, die fließt wenn sie fließt erzeugt in vielen Angst. – Die Energie auszuhalten erzeugt jedoch Stärke.“ Ah wie wundervoll, wenn Sai Baba spricht. „In der Gita steht, dass Krishna gesagt haben soll, dass man stark sein muss um das Glück aushalten zu können. Er soll auch gesagt haben, dass der Schwache Brahman nicht erreichen könne, er erst die Energie aushalten muss.“ hörte ich Dim-Hie-Trie sagen. Jetzt bin ich perplex und bleibe stehen. „Wie, DU liest Gita? Was ist denn eine Gita?“ „Schriften Sian, zusammengefasst als ein Buch. Nun, ich habe ein wenig hineingerochen, ja. Das nennt man Vorbereitung. Lalbagh wurde übrigens 1760 angelegt. Von Mysore ging das aus, der dortige Herrscher war das. Aber seine Zeit hat nicht gereicht. Jedoch sein Sohn Tipu Sultan hat´s dann vollendet. Jaja, der Vater und der Sohn. Ach, und das Gewächshaus, da wurde 1898 der Grundstein gelegt.“ Was er alles weiß! „Oh, so war das?“- „Ja.“- Vater und Sohn, jemand der die Energie nicht aushält und so nicht … was ist eigendlich Brahman…und warum man mir das alles wohl sagt? „All das hat nichts mit Dir zu tun Sian. Nicht im geringsten. Für den das ist, nun der spürt und weiß das schon.“ „Wohin gehen wir? Überlegst Du gerade?“ Ah, weitergehen, ja. „Da vorne hoch? Das sieht doch einladend aus.“
Auf dem höchsten Punkt steht ein Tempel:
Und ein Becken mit Wasser. Die Sonne brennt derweil vom Himmel. Energie, Energie! Das ganze Gestein ist heiss, es scheint regelrecht zu glühen! Das Gestein gefunden, wie klasse! Und am höchsten Punkt? Wasser und der Tempel, wie schön! Ein Gebetsplatz-Wasser-Gefühle-Feuer=Dampf=Wolken. Ich spüre die Energie, gehe hinein. Ich bin in den Elementen zu Hause. „Ja, denk` nur weiter, dann steigt das Wasser auf und es wird regnen.“ sagt Dim-Hie-Trie. Haha! „Es ist heiß hier, nicht zum aushalten.“ sagt Guido. „Ich möchte gehen.“ Ein Greifvogelruf. Ich schaue zum Himmel hinauf. Viele Vögel ziehen ihre Bahnen. Oh, schon gehen? Ich hatte mich doch erst hingesetzt, ich hatte mich so darauf gefreut. Es ist mal wieder nicht zum aushalten? Wie der Energiefluß? „Ja“ sagt Dim-Hie-Trie „Und? Denkst Du jetzt an den Adler, der zur Sonne steigt? Denkst Du an Ikaros?“ Ja, das tue ich. Ikaros hat es vorgezogen zur Sonne zu fliegen, es auf sich zu nehmen es auszuhalten und lieber abzustützen, als es nicht zu tun, die Wahrheit zu leben und weil er das LICHT auch dann noch suchte, wenn es ihn das Leben kosteten sollte. Ikaros stürtze ins Meer, das LICHT blieb jedoch in seinem Herzen. „Die Energie aushalten können erzeugt Stärke“ sagte Sai Baba. Er sprach auch „das Aushalten können des Energieflusses“ an. Die Hitze erinnert? „Ach Sian, das war doch nicht für Dich.“ sagt Dim-Hie-Trie. Warum macht mich das dann nur so traurig? Weil ich es nicht ändern kann? Weil ich keinen Einfluß darauf habe? „Ach Sian, schau, so schönes Gestein.“
„Sir! Bitte ein Foto mit mir?“ – „Jes, sure!“ freut sich der Sir. Ein Foto. Dann noch eines. Der Freund mag auch noch eines. Der Freund vom Freund auch? SURE! Die Sonne brennt immer noch. Hm, geht? SURE! Puh, mich schmerzt. Ich stehe freiwillig auf und wünsche mir sehnlichst den Ikaros herbei. Zumindest einen Adler denn ich kann ja nicht erwarten, dass er es mit mir aushält, doch ich könnte ja der Ikaros sein. Ich nehme auch einen Flugdrachen, dem die Sonne nichts ausmacht. Nun ja, es gibt nichts von alldem. Es ist eben wie es eben ist. Ich schaue auf den Boden und bin traurig. „Schau doch nur, so schönes Gestein!“
Als Guido mich eingeholt frägt er freudig: „Hast Du das gesehen, alle wollten ein Bild mit mir haben!“ Oh jes! Sure!