Fühlen müssen, wie weh fehlende Liebe in der Kindheit sich anfühlt

Nun bin ich es, der sich erst mal hinsetzen muss. Ich bin aufgewühlt. Die Liebe verzeiht, ist gleichmütig und freundlich. Ich lebe das und nun sagt Dim-Hie-Trie….hm, ja warum sagt er denn, dass ich meinen Fokus jetzt darauf legen sollte, was ich NICHT hatte? Wem nützt denn das? Also ich verstehe gerade die Welt nicht mehr.

Neben uns ist eine kleine Familie, die den heissen Nachmittag unter den schattigen Bäumen geniesst. Sie haben eine Kleinigkeit zu essen dabei und teilen sich redlich. Derweil hören wir neben dem Piepsen der flinken Streifenhörnchen, die um Bananenstücke auf dem Boden zanken, immer wieder das Lachen der kleinen Mädchen.

Nach dem Essen steht ihnen dann der Sinn nach sich bewegen, toben, tanzen und so tanzen sie um die Bäume herum und kommen immer wieder in den Schoss der Mutter, die sie jedesmal mit offenen Armen empfängt. Es ist so schön. Mitanzusehen, wie diese kleine Familie sich begegnet. Wie sie Freude, Lachen, Spass und Leichtigkeit miteinander teilt. Man kann so deutlich sehen, wie sehr sie ihre Kinder lieben und wie sehr sich die Eltern darüber freuen, dass es sie gibt.

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Doch nach einer Weile wird es der Ältesten langweilig. Die Mutter hält daraufhin der Jüngsten die Augen zu und die Schwester versteckt sich derweil hinter dem Baum. Die Jüngste geht sie suchen. Lautes freudiges Lachen hallt aus ihr, als sie die Schwester endlich gefunden hat. Dann steht auch noch der Vater auf und versteckt sich ebenfalls hinter dem Baum. Die Freude ist riessengroß, dass jetzt auch der Vater beim Spiel mitmacht.

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Nach einer Weile wird der Großen das Spiel dann aber auch wieder zu langweilig…immer die gleiche Stelle, wo er sich versteckt…. Sie beginnt zu qängeln. Ich warte gespannt, wie die Eltern jetzt reagieren. Der Vater lässt sich durch das Gequängel gar nicht erst aus der Ruhe bringen. Er bindet sich einfach  in aller Seelenruhe den rosa (!) Schal des Panjavidress um und geht in die Knie, auf Augenhöhe der Kinder und spielt mit ihnen blinde Kuh. Die Mädchen johlen vor Freude! Der Vater spielt mit ihnen! Er stellt sich bewusst tapsig wie ein Bär im Dunkeln an…

HAHA, sooo schön !!!!!

Schau Guido, so einen Vater…Ja, hatte er nicht…wir sinnieren darüber nach…Kann man halt nicht ändern, aber DAS da sehen ist echt schön !!!

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Die Mutter lächelt glücklich. Sie ist total entspannt und geniesst. Ah, ist DAS schön sagen wir beide, während die Streifenhörnchen um unsere Füße flitzen. Dim-Hie-Trie schaut die ganze Zeit schweigend mal abwechselnd zu uns und dann wieder zu der Familie hin. Er sagt kein Wort, keinen einzigen Ton. Hm…. also DAS ist immer komisch, wenn er so darsteht und schweigt….Doch ich bin so dermassen gerührt und stubse ihn sanft an: „Hey, freust Dich denn gar nicht?- „Ich weiß, dass Dich das freut Sian, aber das hier ist gerade für EUCH. Für Euch beide.“-  Ah, wie schön!- Seine Mütze wallt. Sie zittert, vor Aufregung wie mir scheint. Hm, was hat er denn nur? Ist also schon komisch, das mit seiner Mütze. Etwas scheint ihn sehr aufzuregen…“Hattet ihr das auch?“ – „Nein Dim-Hie-Trie, und das weißt Du auch.“- „Oh ja, das weiß ich! Und ihr versteckt das gut, ihr beide. Das lasst ihr nicht raus. JA, so ist das nämlich! Und? Was habt ihr davon? Es zerfrisst Euch. Schaut hin, ihr seid krank. Ihr beide. Hörst Du? IHR BEIDE! Und ihr sitzt im gleichen Boot. Wollt ihr nicht das Ruder in die Hand nehmen und rudern?!“ Ja wie jetzt, was soll das denn nun bitteschön bedeuten….hallo? -„Wir machen das sehr wohl! Wir sind HIER, in Indien, wir haben also sehr wohl das Ruder in die…“ Er unterbricht mich schon wieder… „SAGE mir…wie fühlt sich der Schmerz an?“- Ich weiß genau, was er meint… „Na es schmerzt… aber…“ Weiter komme ich nicht. Ich wollte sagen, dass es mich eben freut, dass diese Familie sich so lieb hat, dass ich mich freue,-soooo sehr-, dass wir das gerade erleben dürfen, aber ich komme ja nicht dazu. Dim-Hie-Trie hat sich vor uns aufgebaut. Er erscheint mir riessengroß. Das da ist nicht mehr nur Dim_Hie-Trie. Ich  spüre die Energie von Erzengel Mi´Chael, die hinter ihm steht..oh jeh…das BRUDERTHEMA…ich sehe das Schwert. Es leuchtet in der Sonne so hell wie tausend lichte Diamanten. Er holt weit aus…..und reisst mir die Wunden auf, so dass alles wieder da ist, alles, was ich so sorgsam vor der Welt mit Lachen versteckt hatte….ich versuche zu flüchten, wenigstens aufzustehen, doch es geht nicht. Ich versuche mich wenigstens zu verschliessen, doch ich kann nichts mehr schließen, diese Wunde geht einfach nicht mehr zu….

Mi´Chael sagt, dass sie solange nicht zugeht, BIS ICH MIR DAS ANSCHAUE WIE WEH MIR ALLES TAT. Es ist schrecklich….ich mag das nicht…..

„Das muss sein“ sagt er.

One thought on “Fühlen müssen, wie weh fehlende Liebe in der Kindheit sich anfühlt”

  1. Liebe Sian,
    ich kann dich sehr gut verstehen….Ich bin sehr berührt das du in aller Ehrlichkeit diese Gefühle und diesen Schmerz und das immer wieder HINSCHAUEN mit uns teilst..das bringt dich uns so nah im Herzen..mit jedem Wort und jedem Satz den Du uns auf diese Weise schenkst und uns daran teilhaben lässt..bereichert unsere Seele unseren Spirit und macht unsere Herzen weit…Ich bin so dankbar DICH im meinem Herzen tragen zu dürfen…vor allem ist es bewundernswert wie viel LIEBE du uns Menschen hast schon schenken können und noch weiterhin schenkst….Ich weiß genau wovon du sprichst..kann es annähernd nachempfinden und bewundere dich deswegen mit ganz viel Würde für deine Größe und Gnade, welche du uns schenkst….Wir alle wachsen mit DIR in der ganz großen Familie MENSCHHEIT…OM OM OM Jasemin

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