Auf nach Udagamandalam

Sai Baba´s Haus am See, wo wir hinwollten liegt geborgen auf einer Hochebene in den Bergen der Nilgiris. In Kodailkanal. Kodaikanal ist eine der Hill Station und es gibt derer drei. Wir wollen zuerst in einer Rast machen, uns annähern um dann schließlich als Höhepunkt unserer Reise in seinem Haus am See in Kodaikanal anzukommen. Früh am nächsten Morgen machen wir uns daher nun auf zu den Nilgiris, den blauen Bergen. Steil sollen sie aus der Dekkan Hochebene 2200 Meter in die Höhe pitoresk herrausragen und blau schimmern, wenn man aus dem heissen, sumpfigem und savannenartigen Grasland kommt, das wir durchfahren werden. Da, wo wir zuerst hinwollen lebten einst die Toda, denn ursprünglich war das Gebiet um Udagamandalam Heimatland der Toda´s, einem Bergstamm von Hirten, die in fast völliger Isolation von den Städten des umliegenden Flachlandes lebten. Erst 1799, nach der Niederlage von Tipu Sultans im 4. Mysore Krieg, fielen die mystischen blauen Berge unter britische Herrschaft. Seither waren sie Rückzugs sowie Erholungsort, wenn in der Ebene hohe Temperaturen erreicht werden. Wir wollen die Energie, wo die Todas lebten sowie die Energie dieser Berge spüren. Wegen seiner abgeschieden Lage in den Bergen sind die Nilgiris verhältnismäßig dünn besiedelt. Darauf freue ich mich ja am allermeisten! Nun, Teeplantagen, Kaffee, oh ich bin ja so gespannt auf Kaffee…wie er aussieht, am Strauch und auf die überall erhaeltliche selbstgemachte Schokolade in allen Variationen… und ganz schön: sauber soll es da sein, und kühl, und frisch…hmm… um da hin zu kommen müssen wir zuerst einmal Bundesstaaten durchqueren denn der Distrikt der Nilgiris liegt im Westen Tamil Nadus, an der Grenze zu den Bundesstaaten Kerala und Karnataka. Mit dem Auto des Hotels werden wir zu der Sammelstation, wo der Kleinbuss wartet gefahren.

sian-handy-indien-un-konfi-495.JPG

Unsere Gepäckstücke, ein ganzer Kofferraum voll, werden vom Taxi des Hotels auf das Autodach eines Kleinbusses gepackt, zusammen mit all den anderen Gepäckstücken, die noch aufgeladen werden.

sian-handy-indien-un-konfi-496.JPG

Es ist noch früh am Morgen, doch auch schon früh morgens ist ganz viel los, auf den Strassen von Mysore und der Kleinbuss hält an vielen Hotels an um weitere Gäste, die ebenfalls in die Berge fahren werden aufzunehmen. Bis jeder Platz besetzt ist. Es dauert den gesamten Vormittag.

sian-handy-indien-un-konfi-500.JPG

Immer wieder steigt der Busfahrer dann auch einfach mal aus… telefoniert…und daher bleibt auch genügend Zeit, noch schnell ein paar Bananen zu kaufen.

.sian-handy-indien-un-konfi-506.JPG

Mich wundert´s, dass wir sogar an UNSEREM Hotel vorbeikommen, warum also mussten wir so früh raus und an eine Sammelstelle fahren…? Nun, man muss ja nicht alles verstehen…aber das ist schon anstengend….doch keiner wundert sich hier über was, sind das etwa nur wir…? Und keiner hat´s eilig, keiner drängelt. Alle haben alle Zeit der Welt. Schon anstrengend, weil in dieser Zeit ja der Bus steht, man nicht weiss, warum und wie lange das noch geht…aber auch lustig, das zu spüren! Doch ich kann fast nicht sitzen, habe wieder arg Schmerzen im Bauch. Guido kann auf dem kleinen Sitz aber noch viel weniger gut sitzen wie mir scheint, der Rücken schmerzt ihn. Ich mache mich klein, so dass er mehr Platz hat. Ich bin total froh über den Fensterplatz, den er mir überlassen hat und ich kann ja in den unmöglichsten Positionen dennoch entspannt sitzen, Raum und Weite spüren, wie auf dem Hinflug nach Bangalore im Flugzeug auch. Einmal bin ich sogar stehend in einer Disco eingeschlafen… was die beiden gerade sehr belustigt, wie ich so daran denke. Weil es hier aber über Enge und Raum geht finden es bald auch zu eng und quäken, aus der Tasche raus zu wollen.

sian-handy-indien-un-konfi-502.JPG

Da es so stark riecht, nach, nun  ja…ihr wisst sicher schon, was ich jetzt gleich wieder sagen würde hier an der Stelle…jedenfalls mögen sie die Jasminblütengirlande, an denen ich ständig rieche und so gebe ich sie ihnen…

sian-handy-indien-un-konfi-508.JPG

Ein schönes Nestchen, in denen sie bequem sitzen können habe ich ihnen gemacht. Aus meinem Strohut und erzähle ihnen, dass Tamil Nadu über seltene Pflanzen und eine reiche Tierwelt verfügt. Dass die noch teils urwaldartigen, dicht bewaldeten Bergregionen im Westen und Norden Rückzugsgebiete für asiatische Elefanten und Großkatzen wie den Königstiger und Leoparden sind. Wir sind uns sicher, dass wir in den bewaldeten Bergen, über die wir fahren werden zumindest Elefanten sehen werden. Oh, Elefanten sehen….wo? Nun, vieleicht ganz oben, im Naturschutzgebiet, oder in der Savanne, hm, ich weiss auch nicht? Also ich weiß noch nicht, aber wir fahren ja quer durch das Naturschutzgebiet! Und da gibt es Elefanten? Ja! Und Tiger, aber die bekommen wir wohl eher nicht zu sehen, da müsste man sich schon eine Weile aufhalten. Wo, in den Wäldern? Ja, aber anders als bei uns…Urwälder. Wir gehen in die Urwälder? Hm, ja spüre ich….Nun, ich hatte gelesen, dass rund 18 Prozent der Fläche Tamil Nadus bewaldet ist und dass aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte in den Tiefländern sich größere, teils  zusammenhängende Waldgebiete befinden sollen. Aber  jedoch fast nur noch im Bergland soll es sie geben, da sie zu steil sind für eine Abholzung. Und da fahren wir ja hin. Uih! In den Lagen über 1500 Meter der Nilgiri-, Palani- und Kardamomberge sollen sich die immergrünen tropischen Regenwäder in Stufengiederung aufbauen. Was ist eine Stufengliederung, Sian? Wollen sie wissen. Die oberste Stufe kennzeichnet so hohe, schlanke Bäume, die teils mehr als 40 Meter hoch aufragen. Die zweite Stufe erkennt man an den niedrigeren Bäumen, an der dritten dann, dass am Boden schließlich nur noch Sträucher und krautartige Pflanzenwesen vorzufinden sind. In den niedrigeren Lagen sind dann Mischlandschaften aus Grasland und – je nach Niederschlagsmenge – ein immergrüner oder laubabwerfender Feuchtwald. Für die Übergänge in die Tiefebenen sind laubabwerfende Trockenwälder kennzeichnend. Im Tiefland dominieren savannenartige Grasländer, die größtenteils in Acker- und Kulturland umgewandelt wurden. Da werden wir sicher auch durchfahren. Vieleicht Flamingos sehen. Reste der ursprünglichen Trockenwaldvegetation finden sich nur vereinzelt an Flussläufen und in unebenem Gelände. Immergrüne Trockenwälder waren einst die kennzeichnende Vegetationsform für einen schmalen Streifen entlang der Koromandelküste. Heutzutage sollen sie aber bis auf verstreute Haine, die weniger als ein Prozent der ursprünglichen Waldfläche ausmachen zerstört oder zumindest stark degradiert. Aber dennoch gibt es diese Haine und zu denen werden wir gehen, da bin ich mir ganz sicher. Wie, nun das wird sich zeigen. Ich weiss ja nur DASS. Und dass wir es mit eigenen Augen sehen werden. Daran baue ich mich auf. Heilige Haine, wie schön…. die Energie hiflt mir, Raum und Weite spüren zu können. Und ich bin soooo gespannt….und die beiden sind es ebenfalls. Die Reise nach Udagamandalam beginnt…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.