Grenzen

Wir fahren weiter und passieren dabei eine Grenze. Auch im Leben tun wir das ständig, denn die ganze Dualität ist voll von Grenzen und Grenzüberschreitungen. Grenzen schaffen Raum. Raum für Erfahrungen. Wir bewegen uns in dem Raum. Und manchmal überschreiten wir den Raum und passieren dabei eine Grenze, während wir hier in der Dualität unterwegs sind, ein jeder auf seinem eigenen Lebensweg. Hier in der Dualität sind wir angelangt, um vieles aufzuarbeiten, auszugleichen, um dabei zu lernen, um etwas Grundlegenes zu erfahren. Wenn wir an „unseren“, teils selbstgesteckten Grenzen kommen können wir daher überlegen, wie wir mit der jeweiligen Herausforderung, die sich uns stellt umgehen wollen. Die lineare Welt schafft uns so viele Möglichkeiten, uns selbst zu erfahren, die Materie zu verstehen, die Gesetzmässigkeiten. Dim-Hie-Trie sagt immer so sinnbildlich, dass die Dualität, in der wir uns bewegen Räume schafft in die wir eintauchen können um etwas Grundlegenes zu verstehen, um etwas Grundlegenes zu erfahren. Wie würden wir zum Beispiel wissen, wie schön und erfüllend Frieden ist, wenn wir den Krieg nicht erlebt haben? Wie erfüllend können wir Liebe fühlen, wenn wir nicht auch ihre Abwesenheit kennen gelernt haben? Wie können wir das Licht preisen, ihre Güte, ihre Wonne, wenn wir nicht auch den Schmerz und die Angst in uns erfahren haben? Wie können wir etwas ehren, wenn wir nicht auch erfahren haben, wie weh es tut, „alleine“ zu stehen oder an einer Grenze angelangt zu stehen, denen Überschreitung wir ungewissen Ausgang fühlen? Dabei sind auch wir selbst es gewesen, die diese Grenzen auch gezogen haben, ob uns das bewusst ist oder nicht. Wir sind es, die sie betrachten, die sie wahrnehmen können. Und wir selbst sind es, die sie auch überschreiten können. Wir sind Mitschöpfer dieser Grenzen gewesen, ob uns das bewusst ist oder nicht. Wir selbst erfaren sie daher, die Auswirkungen und erschaffen dadurch aber auch wieder neue Räume, die weitere Erfarungen erst möglich machen. Wir sind immer diejenigen, die den Weg gehen (können) die entscheiden, wie wir damit umgehen und ob wir überhaupt die Erfahrung weiterer Räume machen wollen. Es sind immer wir SELBST, die das alles entscheiden. Wir sind es, wir sind Schöpfer und alles ist dabei EINS, auch wenn wir das nicht verstehen, es ist EIN großes Ganzes.  Jeder nimmt in diesem grossen Ganzen mindestens eine Rolle dabei ein, ob uns das nun bewusst ist oder auch nicht. Es liegt an uns, das alles zu verstehen, darum sind wir auch hier, so unter anderem….und wer nun sagt, wir wären von etwas getrennt….nichts ist „für immer“ voneinander getrennt, es erscheint uns nur so, wenn wir die jeweilige Grenze fühlen. Doch hinter der Grenze kommt jeweils ein „neues“ Land. Mit Bergen, mit Tälern. Es wartet bereits auf uns. Und wir entscheiden, ob wir da hingehen oder ob wir davor stehen bleiben mögen und auch welche Rolle wir dabei einnehmen wollen. Auch wohin wir gehen entscheiden wir und auch, welche Erfahrungen wir dabei machen erleben wir. Und letzendlich entscheiden wir auch, mit wem wir gehen wollen. Denn wir sind frei. Es ist unsere eigene Entscheidung, wie weit wir zu gehen bereit sind. Willst DU weitergehen? Oder auch mal stehen bleiben? Es ist DEINE Entscheidung, was DU erleben magst. DU entscheidest es.

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Der Weg, wen wir gerade nehmen ist steil. Und auf dem Weg begegnen uns viele Gefahren. Am Strassengraben sind unzählige Auto´s, deren Motorhaube geöffnet sind. Menschen stehen herum, das allgegenwärtige Handy am Ohr. Aussprachen sind angesagt, wie sinnbildlich. Statements, Mitteilungen. Wie geht es mir, wie geht es Dir? Wo bin ICH gerade, was wiederfährt mir? Ich kann es nicht beschreiben, würde mich jetzt jemand das fragen, ich schaue heraus, aus dem Fenster und sehe einfach nur hin. Menschen liegen unter ihren Auto´s (unter ihrem fahrbaren Untersatz, der sie wohin bringen „soll“) Kochende Motoren dampfen, Abkühlung und Innehalten ist wohl auch mal angesagt. Und Wartung des „Vehikes“, wie sinnbildlich. Es riecht nach brennendem Gummi, wohl von den Autoreifen, es riecht nach Bremsflüssigkeiten und nach kochenden Kühlern.Wir machen Rast in einem Bergdorf. Der ganze Bus steigt aus, diesmal kostet es nichts, denn der Motor des Busses muss herunterkühlen. Die Menschen nutzen die Pause und gehen einkaufen.

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Ich schaue mir derweil das Bergdorf an. Es besteht aus Häusern, zu denen Stromleitungen laufen. Ziegen und Affen laufen umher, ein Wasserfall rauscht ungebremst ins Tal. Es duftet nach Blumen.

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Aus einfachen Brettern, Ziegeln, Steinen sind diese Häuser gebaut. Teils abgedeckt mit Wellblechen und Plastikplanen. Mich schmerzt, dass wir im Abendland, im Gegensatz zu denjenigen, die hier wohnen, so offensichtlich mehr Mittel zur Verfügung haben und dennoch ständig glauben, „nicht genug zu haben“. Ein pures Mangeldenken, das man am Laufen hält…. wem nützt es, daran festzuhalten, dass „es nicht genug ist, dass es nicht reicht“, ob es nun Geld oder die Vitamine im Essen sind…ich frage mich: in wie weit werden wir eigendlich gedacht….Ich denke daran, dass es jedem, der glaubt, „nicht genug zu haben“ oder glaubt in irgendeiner Art Mangel zu leben es sehr gut täte, sich selbst anzuschauen, was er/sie damit am laufen hält oder wenn er kann sich das hier anzuschauen. Aber auch das bleibt demjenigen/derjenigen seine eigene Entscheidung….

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Neben mit klettert ein Babyäffchen, voll putzig! So kleine Hände… Ich gebe ihm ein Stück Keks ab. Das lockt sogleich andere Affen herrbei. Forsch kommt ein starkes Männchen zu mir und mag auch was abhaben. Auch ihm gebe ich ein Stück Keks.

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Sobald er „seinen“ Keks hat schiebt er das Kleine weg. Die Mutter protestiert. Sie hat aber keine Chance gegen den starken Affen. Aha, so ist das… Ich gebe also mal dem Kleinen, mal der Mama, mal dem Männchen ein Stück Keks. Eine Ziege kommt auch noch herrbei, sie spingt keck neben mir auf die Mauer.

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Ihre Präsenz, ihre Hörner und Hufen erschrecken die Affen. Sie laufen alle vor ihr weg. Bis auf das Männchen, es lässt sich nicht einfach wegscheuchen. Er schaut forsch drein, seine ganze Aura strömt aus, als reicht es ihm nicht, was er von mir bekommen hat. Er strömt das voll und ganz aus, dass er mehr WILL, dass es nicht reicht… Boah….ich spüre, dass ich nun nicht mehr bereit bin, ihm mehr zu geben. Er schaut auf die Packung und ehe ich mich versehe schnappt er sich unsere ganzen Kekse. Guido ist verärgert, „dass ich nicht aufgepasst habe“. Ich schenke Guido „meinen“ Anteil auf zukünftige Kekse.

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