Ganz oben auf der Spitze der Bergkuppe angelangt hören wir, wie unterhalb von uns dürre Äste knacken und Affen schreiend davon laufen. Im Kopf ist uns noch der Tiger, dessen Präsenz wir am Morgen ebenfalls einmal ganz deutlich gespürt hatten. Doch das Dorf ist fast erreicht, man kann schon die Musik hören. Gesäumt von zudringlichen Affen, die im Dorf wohnen ( welch ein gewaltiger Unterschied zu jenen, die frei im Wald sind ! ) spüren wir: Uns kann heute nichts mehr aus der Ruhe bringen. Heute haben wir so viel erlebt und auch so viele Tiere ganz nah erlebt: die plötzlich „aus dem Nichts“ erscheinende Wassererbüffelherde mit dem riessigen männlichen Büffel, die unzählige Affen, eine Kuhherde mit dem riessen Stier, der die ganze Zeit über uns war …und als wir das Dorf passiert haben sehen wir dann doch noch eine kleine Herde Wildpferde laufen (weswegen wir ja „eigendlich“ hier her gekommen sind) und eines friedlich grasend auf der Moorwiese stehen:
Sehr erfüllt kehren wir mit dem Bus wieder in die Stadt zurück. Wir hatten wohl vor lauter „Mädchen in Sari´s schauen“ die Bushaltestelle übersehen und steigen daher schnell aus, als wir linkerhand die Church erblicken. Da wir also „schon mal da sind“ beschließen wir, nochmals bei der Kirche vorbeizuschauen. Nach innen zieht es uns diesmal nicht und wir beschließen uns ein wenig auf dem Gelände umzuschauen. Im Westen, hinter der Kirche, entdecken wir einen sehr alten Friedhof:
Guido möchte zurück zu den Bäumen gehen. Ich mag noch ein Weilchen bleiben, da ich Kinderstimmen im Wind höre. Vor mir her summend stelle ich ein paar heruntergefallene Steine auf, pflücke frische Blümchen für die Vasen und spüre dem Gesang der Kinderseelen nach, ob ich welche von heute Nachmittag wieder erkenne und ob vieleicht jemand gerne etwas mag? Mir wurde heute so viel gegeben, ich mag im Kreislauf bleiben und zurück schenken. Früher als Kind und Jugendliche war ich viel auf Friedhöfen und an Kriegsgedenkstätten anzutreffen. Ich hatte von unserem Dorfpfarrer den Kirchenschlüssel erhalten. Nicht nur zum Orgel spielen oder um zu singen, auch um zu beten und den bedürtigen, kranken, traurigen, verzweifelten Seelen Lichtstaub, Glitzerfunken und Wärme zu schenken.
Derweils ist Guido bei den Bäumen:
und spürt in einen jeden Einzelnen hinein. Wir sind, ohne dass wir das bemerkten, wohl doch recht lange an diesem Ort, denn auf einmal werden wir vom Abendpförtner freundlich heraus gebeten, er möchte gerne das Tor schließen. Bald wird es rasch dunkel werden. Auf dem steilen Rückweg nach unten ( mittlerweile können wir auch gar nicht mehr laufen ) zieht binnen Sekunden über dem Horizont hinter den blauen Bergen ein mystisch anmutender Nebel auf und ergiesst sich ins Tal. Er glitzert von innen und leuchtet orangefarben. So endet dieser sehr besondere Tag, den Sai Baba angekündigt hatte mit Mystic und Zauber in der Luft: