Im Sommer spendete mir eine wunderschöne Wildrose am Zaun hinter der Kota das Gefühl von Frieden und Geborgenheit. Mit Dankbarkeit und zärtlicher Hingabe betrACHTEte ich ihr starkes und dennoch so zartes Wesen. Zahlreiche Triebe keimten, an denen viele lichte Blüten sprossen. Wundervoll.. Vorgestern entdeckte ich die vielen dunkelroten Hagebutten, die sich aus den Blüten gebildet hatten.
Die Hagebutte
man weiß, sie hat einen hohen Vitamin C Gehalt. Doch die Hagebuttennüsschen ( Kerne ) und das daraus gewonnene kostbare Hagebuttenkernöl waren wegen unzureichender Beweise für Wirkungen und Wirksamkeit einst negativ von der (deutschen) „Kommission E“ monographiert worden. Das ist vielen Heilpflanzen so ergangen… gerade zwischen 1980 und 1994 wurde eine große Anzahl traditioneller Heilpflanzen von der „Kommission E“ wegen einer unzureichenden wissenschaftlichen Datenlage „aufgrund nicht ausreichendem, wissenschaftlichen Erkenntnismaterial oder wegen des Verdachtes auf Schädlichkeit oder Unwirksamkeit“ als negativ monographiert. Hagebutten waren seither nicht mehr als jene einst so hoch geschätze Heilpflanzen anerkannt und gerieten infolgedessen einschließlich ihrer Anwendungsbereiche weitgehend in Vergessenheit, sie lagen quasi im „DornRÖSCHENschlaf“… Na Zeit sie aufWECKEN/einWECKEN..!
Es hat sich ja viel getan, denn an der Universität Freiburg (hihi, war ja klar, FREIBURG !) wurde im Jahr 2008 eine erneute Erhebung der Datenlage für Hagebutten und ihre Produkte durchgeführt. Eine systematische Überprüfung der Wirkung fand statt. Eine umfassende Durchsicht der Literatur wurde durchgeführt, um die pharmakologischen und klinischen Effekte von „Rosa canina L.“ zusammenfassen, um ihre Nützlichkeit in der traditionellen Medizin vierzehn Jahre nach der Negativmonographie durch die Komission E neu zu bewerten. Inzwischen wurden für verschiedene Zubereitungen der Hagebutte und Hagebuttenkernöl antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen nachgewiesen. Lipophile Bestandteile sind an den Wirkmechanismen beteiligt. Die Hagebutte und das Hagebuttenkernpulver wurde erfolgreich in einer Reihe von Studien bei Patienten mit Arthrose, rheumatoider Arthritis und Schmerzen im unteren Rücken verwendet. Die Hagebuttenkerne sind reich an kostbarem Öl und Mineralien. Das Hagebuttenkernöl ist demnach sehr wertvoll sowohl als Lebensmittel als auch für andere Anwendungen in Medizin und Kosmetik aufgrund des hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren. Auch wenn es ( dadurch )schnell ranzig wird. Na man muss es halt einfach in den Kühlschrank stellen gell Dim-Hie-Trie. Ich sage das alles auch nur, um neben dem allgemeinen Wissen des Vitamin C- Gehaltes etwas hinzuzufügen.
Wenn bereits die ersten Fröste über die Hagebutten gegangen sind, die Hagebutten dadurch schön weich und süß werden, ist die beste Zeit sie zu ernten. Die Eiskönigin war ja bereits da gewesen und gestern, am ersten Advent war es ein strahlend´blauer Himmel, zwar kalt, jedoch sehr sonnig. Ich befand es als ein guter Tag sie sie ernten, die schönen Hagebutten:
Geramaine und Vinodhie riefen aus ihrem Zwergenhaus heraus, dass sie auch mit dabei sein wollen. Nun, vieleicht weil es Hauszwerge sind und die Mütze die gleiche Farbe trägt. Die Freude war dann groß, dass ein ganzes Siebchen voll geworden ist:
Vinodhie war ganz außer sich vor kindlicher Freude. „OHH, schöne Farbe !! HM, ein köstlicher Duft!“ Die Frage war, was wir wohl alles mit ihnen anstellen würden? Auf jeden Fall aus den Früchten etwas Schönes daraus kochen!
Die Kerne eventuell unseren lieben Vögeln geben oder Pulver daraus mahlen für unser Basenpulver, na mal schauen. Ach ja: und natürlich einen Tee trinken. Mei, SOOO viele Hagebutten:
Nach dem Bad in den Hagebutten galt es, in Ruhe alle Stiele und den Blütenansatz abzuknipsen. Da kam die goldene Elbenschere, die mir Silke zu meinem diesjährigen Geburtstag schenkte zum Einsatz:
Das war eine Heidenarbeit, doch ich dachte immer daran: Besser, als noch die Häärchen herauszukratzen. Dann die Hagebutten auf sanfter Flamme sehr sanft köcheln lassen, bis sie schön weich sind:
Und durch die flotte Lotte drehen:
Aus den Tresterresten einen Tee kochen ( schmeckt gigantisch !!! ):
Den Trester auf Pergament streichen und auf den Ofen stellen. Sanfter Vanilleduft zieht durch den Raum…
Das Hagebuttenmark ohne weitere Zusätze wie Zucker, Honig oder dergleichen in sehr saubere Gläschen füllen, diese in ein Wasserbad setzen und ca. ein halbes Stündchen vor sich hinsimmern lassen. Am nächsten Morgen kann man sich über den Duft in der Küche freuen und die Gläschen mit schönen Häupchen beschmücken: