Das Vulkanwesen der Isla Bonita

Hoch oben, abseits aller kleinen Dörfer und der Hafenstadt im Osten, wo die Sonne aufgeht und die großen, weißen, in der Sonne glänzenden Schiffe anlegen schlief er, im rotem Gestein und schwarzem Vulkansand am liebsten. In den zerklüfteten Kratern auf ihm kletterten bisweilen Menschen umher und das kitzelte ihn stets etwas. In diesen Momenten schlug er die Augen auf. Doch ehe er sich versah, war es wieder Nacht und die Sterne ihm nah. Früher, da nannte man seine Inseln „die Zuflucht“ und brachte ihrem Geist schöne Gaben. Sie wurden an verschiedenen Stellen abgelegt und es gab Lieder, auch für ihn. Doch das war lange her.

Dort oben auf dem Bergkamm in der „Cumbre Vieje“, -was namentlich nicht ganz korrekt ist denn der letzter Ausbruch von ihm in dieser Gegend war bereits viele Jahre her-, fühlte er sich sichtlich wohl. Von hier aus erstreckte er sich vom Norden bis in den Süden, zum Boden des Atlantiks, wo er auch unter dem Meer etwas blubbern konnte. Denn hin und wieder vernahm er ein leises Grollen in seinem Inneren, schenkte ihm aber wenig Beachtung denn anderswo gab es andere die weitaus explosiver im Grollen waren. Er führte ein schönes Leben und falls es ihm doch einmal zu langweilig wurde konnte er auch träumen & im Inneren aufstehen. Doch dann zuckte er und das, ja das erschreckte die Bewohner auf seiner Insel. Dabei mochte er es wirklich sehr, das Träumen und Umherwandern:

Es bereitete ihm große Freude, über seine von ihm erschaffenen Landschaften schweben …

… überall etwas Schönes hinterlassen das von Pflanzen bevölkert werden konnte …

… und an einigen Stellen besonders aus der erschaffenen Landschaft empor zu ragen:

Dieser wunderbare Ort hier nennt sich „Montaña del Azufre.“ Im Gebiet, das der Küste am nächsten liegt, kann man prähistorische Keramikreste aus verschiedenen Zeiten vorfinden. Es ist einer der wenigen Orte, an dem man alte Überreste gefunden hat die aus der Zeit der Ankunft der ersten Bewohner der Insel stammen.

Die Pflanzenwelt besteht hier aus den typischen Pflanzen, die die südliche Küste der Insel besiedeln

 

Und Thymian der ausgezeichnet schmeckt 🙂

 

Die Terrassen am Berg waren fruchtbar, doch irgendwann für die Menschen nicht mehr von Interesse. Man ließ sie daher-, wie an vielen anderen Orten auch-, brach liegen.

So kam das erste Frühjahr, an dem die Felder nicht mehr bestellt wurden. Durch die Ruhe, die nun an diesem Ort herrschte, fanden viele Tiere eine neue Heimat. Da er auch die vielen Tiere wahrnahm, die um ihn herum ein fröhliches und sorgenfreies Leben führten freundete er sich mit ihnen an. Hörte ihre Geschichten und lauschte ihren Erzählungen.  Auch nahm er wahr, wie es immer mehr wieder Menschen gab die ihn und seine schöne Inseln zu besuchen schienen und gar nicht mehr weg von hier wollten. Die bereit waren hier zu leben und etwas Schönes erreichen wollten. Ob es Wiederkehrer waren die er von einst kannte? Wie dem auch ist: Er spürte, dass er ab und an den Wunsch verspürte  wie sie umherzuwandern und fing an, in sich hineinzuhorchen. Ob er einfach mal wieder WIRKLICH umherwandern sollte? Je mehr er in sich hineinhorchte und auf sein Innenleben einging, umso mehr musste er feststellen, das in ihm immer noch diese große starke Kraft brodelte, die aber gefährlich für seine Freunde werden könnte. Er wollte ihnen nicht wehtun, sie nicht zerstören, da seine Insel wieder verstärkt in ihren Herzen als „die Zuflucht“ wie einst empfunden wurde.

Eines Tages, in den frühen Morgenstunden, die Sonne wurde langsam im Osten wieder sichtbar, da war die Lösung gefunden. Unweit von hier gab es noch immer jenen gelben Felsen, welcher mittlerweile in den schwarzen Sandfeldern eingebettet lag. Dort unten würde er niemanden gefährden. Da konnte er etwas von seinem Druck ablassen und auch ein bisschen Lava ausspucken. Die Freunde wurden informiert und als alle Vorbereitungen getroffen waren begann er sich etwas zu bewegen. Für die Tiere die alle Bescheid wussten war das kein wirklich ernst zu nehmendes Problem. Die Menschen jedoch waren in heller Aufregung, da die Erde unter ihnen nun WIRKLICH bebte. Es dauerte eine ganze Weile bis er dort unten angelangt war. Doch angekommen drückte es ihn nach oben und er ließ vorsichtig dem, was er in sich spürte seinen Lauf. Gab dem Druck aus dem Inneren nach. Immer auf die Freunde bedacht, spukte er nach langem Ruhen wieder einmal seine erste Lava aus. Er war beeindruckt, staunte über sich selbst, dass er die harte Kruste wieder durchbrechen konnte. Die Erde bebte auch nicht mehr, alle freuten sich. Für ihn war es ein Zeichen, dass die Lebensfreude und Energie in ihm immer noch da ist. Er schlief wieder ein und träumte nun davon, umher zu wandern in der Montaña del Azufre:… sich mal wieder alles anschauen …

…vor allem nicht alleine sondern mit Freunden…

das wäre schön!